Rundumdenwasserturm

Als die Blätter von den Pappeln fielen, kalter Regen die Felder der Börde noch schwärzer färbten, endete das Leben zweier echter Originale aus Eilsleben. Der eine: langjähriger Trainer, Betreuer der Fussballer im Eilslebener Sportverein, Mitglied und Stütze im örtlichen Schützenverein - Eberhard Reinsdorf. Der Zweite: ein lupenreiner Journalist, Akteur, Ortschronist unseres dörfliche Lebens - Hartmut Beyer.

Sicherlich nahm die eine oder andere den Tod von Hartmut Beyer zum Anlass, seine Eilslebener Geschichte(n) nochmals aus dem Regal zu nehmen. Dieses so liebevolle Buch über die jüngere Geschichte ist DAS Werk zu unserem Eilsleben. Sicherlich erfuhr ich nirgends mehr über die Menschen aus der Umgebung. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung. Ob in Wormsdorf Theater gespielt wurde, in Ummendorf ein Tunichtgut nächtlich über die Mauern des dörfliche Ladens stieg oder ein Feuer in Eilsleben ein Auto zerstörte, der Journalist Hartmut Beyer ließ es uns in der Volksstimme wissen. Mit Interesse erfuhr ich aus der Dezember Ausgabe der GEW-Zeitung, der Gewerkschaftszeitung der Lehrer, Erzieher, dass Hartmut Beyer beim Aufbau dieser Zeitung federführend war. Wer hätte das gedacht?

 Als ich 1998 die letzte Farbe an unser neues Haus verstrich, hörte ich den lauten Torjubel über den Mühlenberg hallen. Da war mir klar, da wirst du mit deinem Jüngsten hingehen. Vielleicht findet der Junge Freude am Fussballspiel? So führte es uns umgehend zum Eislebener Sportplatz. In Empfang nahm uns ein in Ehren ergrauter, schnauzbärtiger Herr. „Wie heisst du denn, Kleiner? „Moritz“ antwortete schüchtern mein Jüngster. Damit begann eine, nur durch den Tod endende, fast väterliche Beziehung zu Eberhard Reinsdorf. Er brachte den Leons, Maxis, Roberts die Regeln, Gepflogenheiten des Fußballs bei. Verlieren und gewinnen, beides muss gelernt werden. Unvergessen: nach einer Pokalniederlage kam Nico weinend vom Feld, fürsorglich strich Eberhard ihm durch die Locken und sagte: „Nächste Woche gehts gegen Gröningen, da gewinnen wir wieder.“ So war er, Eberhard Reinsdorf.

 

Unser Andenken gilt euch beiden: Eberhard Reinsdorf und Hartmut Beyer. Um mit den Worten eines schlapphütigen Liedpoeten zu enden: „Mille Grazie, vor euch zieh ich meinen Hut.“

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